Schanzenstrasse / Buchenstrasse, Dresden
In Städten wohnen mindestens ebenso viele Wildtiere wie Menschen. Aufgrund ausgeräumter Landschaften mit riesigen Monokulturen, die immer weniger Lebensräume für nichtmenschliche Tiere bieten, sind Städte für viele Tiere die letzten Zufluchtsorte. Inzwischen ist die Wildtierdichte und Artenvielfalt vor allem in Großstädten bedeutend höher als auf dem Land. Aber durch die kapitalistische, von Autos und Verwertung geprägte Infrastruktur, inkl. „Schädlings“bekämpfung und Vergrämungsmaßnahmen, sind Tiere auch im urbanen Raum nicht sicher. Sanierungen, Bauprojekte und die „Pflege“ von Grünanlagen zerstören systematisch Nahrungsquellen sowie Wohn- und Rückzugsräume von Wildtieren.
Um freilebenden nichtmenschlichen Tieren ein Überleben in Städten zu ermöglichen, müssen möglichst viele Menschen sich für Ihre Bedürfnisse und den Erhalt ihrer genutzten Lebensräume einsetzen. Welche konkreten Möglichkeiten es gibt, freilebende Tiere im urbanen Raum zu unterstützen, wollen wir gemeinsam in der Veranstaltung besprechen.
Darüber hinaus wollen wir zusammen mit dem Künstler Hartmut Kiewert und seinen Bildwelten einen Blick in mögliche multispezies-gerechte Zukünfte werfen. Wie sähen Rahmenbedingungen einer radikal vielfältigen Gesellschaft aus, welche auch nichtmenschliche Tiere als Personen mit unveräußerlichen Rechten anerkennt? Wie können wir andere Tiere mit ihrer Handlungsmacht ernst nehmen und in die gesellschaftlichen Gestaltungs- und Entscheidungsprozessen einbeziehen?