Vortrag und Diskussion | Donnerstag, 4. Dezember | 19 Uhr | IZ Dresden
Autoritäre und rechtsextreme Gesellschaftsentwürfe verdrängen derzeit sämtliche Alternativen. In den USA können wir beobachten, wie christlich-fundamentalistische Weltbilder trotz offensichtlicher Widersprüche zusammenlaufen mit einem mittlerweile rechts verankerten technokratischen Solutionismus. Dieser propagiert eine rein technologische Lösung ökologischer und sozialer Probleme durch innovative, ‚kreative‘ Zerstörung. Diese Zerstörung, die unter anderem großflächigen Wasserdiebstahl, Ressourcenraubbau, neue Atomkraftwerke, Chipfabriken, Großrechenzentren und Handels- und Ressourcenkriege mit sich bringt, ist kein unschöner Nebeneffekt einer neutralen technologischen Entwicklung, sondern vielmehr Teil eines technologischen Angriffs. Die BigTech-Industrie im KI-Hype stellt dabei nicht nur Technologien zur Verfügung, die rechten Bestrebungen nützlich sind, sondern befeuert aktiv einen breit angelegten rechten Kulturkampf. Ihr disruptives Technologieversprechen dient dabei als visionäre Fortschrittserzählung (mit eugenischen Wurzeln), die angesichts einer allgemeinen Utopie-Armut in der Mehrfachkrise mehr und mehr verfängt.
Eine ökologisch, feministisch und antifaschistisch informierte Gegenbewegung muss dieses autoritäre Zukunftsprojekt angreifen. Eine unkritische Nutzung der vermeintlich neutralen Technologien als bloße Werkzeuge befördert hingegen deren Normalisierung und verschließt Auswege aus dem Alptraum, der den Rechtsaußen-Tech-Oligarchen vorschwebt als unser aller Zukunft.
Organisiert durch:
Internationalistisches Zentrum