Die Freien Sachsen fordern mehr Entscheidungsbefugnisse für Sachsen, bis auch mal den Säxit. Provozierend, halbernst? Das ist nicht so klar, deutlich wird aber das die Forderung auch auf einer hervorgehobenen Stellung einer sächsischen Kollektividentität beruht. Und dass sie damit gar nicht so allein sind, sieht man nicht nur am Landtagswahlkampf der CDU. Explizit oder indirekt werden bestimmte Eigenschaften als ewig und naturgegeben den Sachsen zugeschrieben und so ihre Sonderstellung betont. Doch was hat es mit einer solchen essenzialisierenden Identität auf sich und wieso wird damit (gerade und auch hier in Sachsen) so viel Politik gemacht? Im Vortrag soll mithilfe des Ideologiebegriffs von Marx und Adorno Ansätze formuliert werden, wie man die starke Mobilisierung durch kollektive Identitäten verstehen kann. Dafür sollen zunächst die theoretischen Grundlagen dargestellt werden, bevor sich den Fällen der Freien Sachsen und der Landtagswahlwerbung gewidmet wird.