Ronny Presley: Bekenntnisse einer Angestellten.

„Ein Montag, der wie ein Scheißtag beginnt. Ein Montag, der wie eine Woche beginnt. Ein Scheißmontag, der wie eine Woche beginnt.“ Lyrisch kurz fasst Presley das Leiden. Wir sind in der Ostdeutschen Provinz: Politdarsteller setzen moralbefreit Kapitalinteressen durch, Protofaschisten durchherrschen die Kultur. Mittendrin – Ronny Presley. Kein Opfer, aber sechzig Stunden die Woche in einem Bullshitjob gefangen. Ausgebrannt im täglichen Kampf gegen Ermüdung und Sinnlosigkeit. Das ist Arbeiterliteratur wie sie der Ostblock nie zu drucken wagte. Diese 680 Seiten Dokumentation zertrümmert den Neoliberalismus. Ernüchternd und kathartisch. Denn die authentische Beschreibung eines Arbeiterlebens, Ronnys leibliche Anwesenheit und ihr narratives Vermögen ist für die globale Minderheit, die sich an ihrer Ausbeutung bereichert, wenig erträglich, weil es die Unerträglichkeit der Verhältnisse anzeigt, von denen diese Minderheit profitiert. „Jede:r steht mit einem Bein im Dreck. Jede:r in ihrem oder seinem eigenen.“ Ein großes, ein wegweisendes Buch. Unbedingt Lesen!

Üblacker-Verlag, Dippoldiswalde: 2027. 79,95€

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