„Fragmente und Frequenzen“ ist ein interdisziplinärer Zusammenschluss von Künstler:innen, Musiker:innen, Clubbetreibenden, politischen Bildner:innen, Restaurator:innen und anderen.
Wir haben uns zusammengetan, um uns kritisch mit der Geschichte unseres Wirk- und Lebensraumes auseinanderzusetzen. Gegenstand des erinnerungskulturellen Projektes ist das Industriegelände im Dresdner Norden. In der Umgebung der heutigen Meschwitzstraße untersuchen wir den Komplex der einstigen Firma Radio Mende. Das Unternehmen spielte eine wichtige Rolle bei der Verbreitung der nationalsozialistischen Propaganda. Während des Zweiten Weltkriegs produzierte Radio Mende Rüstungsgüter. Zwangsarbeiter:innen und Kriegsgefangenen wurden für die Produktion massiv ausgebeutet.
Dieser Teil der Geschichte des Industriegeländes erfährt bis heute wenig Beachtung. Das wollen wir ändern!
Mit diesem Projekt tragen wir einen Teil zum Erinnern an die Verbrechen des Nationalsozialismus bei. Wir wollen zeitgemäße Geschichtsvermittlung und eine aktive Gedenkkultur im Industriegelände und im städtischen Bewusstsein verankern.
Mit politischer Bildungsarbeit und kreativer Auseinandersetzung möchten wir Menschen erreichen, für die das Industriegelände Lebenswelt, Wirk- und Erfahrungsraum bedeutet. Uns ist es wichtig, in Kooperation mit ansässigen Kulturstätten und Künstler:innen zu arbeiten. Und wir wünschen uns Vernetzung mit anderen Initiativen der Erinnerungskultur, um die Beziehungen zwischen Orten des nationalsozialistischen Unrechts sichtbar zu machen.
Anstatt einer glatten Narration von gelungener und vermeintlich abgeschlossener Geschichtsaufarbeitung, wollen wir Fragen aufwerfen, Verlorenes und Lücken aufzeigen.
Dafür fordern wir die Entwicklung eines nachhaltigen Gedenk-Konzepts im Dresdner Industriegelände.