Podiumsdiskussion mit Talya Feldman (Berlin/Colorado), Susanne Keichel (Dresden), Minh Duc Pham (Berlin) moderiert von Christine Gerbich (Kulturwissenschaftlerin/Ethnologin, Dresden/Berlin)
Rassismus und Antisemitismus gehen mit individuellen und gesellschaftlichen Gewalterfahrungen und Traumata einher, die durch Trauer, aber auch Widerstand verarbeitet werden können. Die Intervention des Kunsthauses Dresden „Raster der Gewalt – Von Blicken zu Menschen“ in der Sonderausstellung „MENSCHENanSCHAUEN“ zeigt künstlerische Werke der US-amerikanischen Künstlerin Talya Feldmann, der Dresdner Künstlerin Susanne Keichel und des Berliner Künstlers und Bühnenbildners Minh Duc-Pham, die sich in besonderer Weise der Trauer widmen.
Alle drei Künstler*innen beziehen sich in ihren Werken auf konkrete zeithistorische Ereignisse – dem Anschlag auf Menschen in einer Synagoge in Halle 2019, dem Mord an der Dresdnerin Marwa Ali El-Sherbini in einem Gerichtsaal in Dresden im Jahr 2009 und den Abtreibungen, zu denen vietnamesische Vertragsarbeiter*innen bis 1989 in der DDR gezwungen wurden.
Das von der Kulturwissenschaftlerin und Ethnologin Christine Gerbich moderierte Gespräch widmet sich den künstlerischen Strategien der Trauer und den besonderen Leerstellen und Herausforderungen des Gedenkens in einer postmigrantischen Gesellschaft. Hierbei geht es um Rassismus, Antisemitismus und Gewalterfahrungen und Fragen des privaten und des öffentlichen Gedenkens, um Traumata, die sich in Körper einschreiben, aber auch um die besonderen Aspekte des Trauerns auf Distanz, wenn beispielsweise Familienangehörige weit entfernt vom eigenen Lebensmittelpunkt leben und versterben.
Der Einlass ist bereits um 17 Uhr. Die Ausstellung kann an diesem Tag vor der Veranstaltung besichtigt werden. Der Eintritt und die Veranstaltung sind kostenfrei.
Mehr Infos: https://museen-dresden.de/index.php?lang=de&node=termine&resartium=events&tempus=month&locus=stadtmuseum&event=6051&reference=6051_1202406101800