Was haben Ökofeminismus und Kompost miteinander zu tun? – Workshop mit Manuel Wagner und Lina Hansen
Hier werden wir uns mit machtvollen Mensch-Natur-Verhältnissen beschäftigen. Kompost und Verrottung möchten wir dazu ins Zentrum unserer Betrachtungsweise stellen, queer-ökologisch erforschen und (unser eigenes) Wissen kompostieren.
Kompost (lat. compositum, com = mit, ponere = platzieren) bedeutet miteinander platzieren, miteinander in Beziehung setzen, vermischen, durchdringen. Er dient uns dabei als konkretes materiell-organisches Beispiel, Grenzobjekt und Metapher für Prozesshaftigkeit und Kreislauf.
Der Prozess der Kompostierung durchdringt und überschreitet die Trennung von Leben und Tod, menschlich und nicht-menschlich, Natur und Kultur. Kompost ist niemals binär, sondern immer dazwischen und darüberhinaus.
Als mehr-als-menschliches Gefüge, als lebendiger Prozess des Verrottens ist er Blaupause von Werden, Vergehen und Wiederwerden.
Kompostieren verstehen wir daher als achtsame Praxis, der Erde Fürsorge in Form von fruchtbarem Humusboden zu geben (earthcare), den Planeten zu erhalten und zu reparieren.
Zum tieferen Verständnis dessen erkunden wir ökofeministische Theorien und Praktiken.
Die Herrschaft über die nicht-menschliche Natur und über queere, migrantisierte und/oder rassifizierte Menschen und Frauen wird in ökofeministischer Praxis und Theorie verbunden. Dazu erkunden wir verschiedene ökofeministische Konzepte an und setzen sie in ihren historischen Kontext.
Wir schauen uns Kompostmieten an, fühlen, erkunden, riechen und zersetzen dabei die Trennung von Theorie und Praxis im Haufen aus organischer Materie.
Außerdem werden wir zusammen Wissen, Erfahrungen und Praktiken mappen (kartieren) und in gemeinsamer Diskussion voneinander lernen und uns auf eine kleine ökofeministische Utopienreisen begeben.
Bitte melde dich online für diesen kostenfreien Workshop an. Dieser findet im Rahmen des Dear Future Festivals statt. Er soll sowohl Einsteiger*innen als auch Kenner*innen von Ökofeminismen zum gemeinsamen Austausch ansprechen, niemand muss studiert haben, um teilnehmen zu können.