Der russische Angriffskrieg gegen die gesamte Ukraine herrscht seit nunmehr fast drei Jahren. Waren Anfangs Stimmen laut, eine Normalisierung nicht zulassen zu wollen, nehmen wir heute oft Ratlosigkeit in kritischer politischer Bildung und unter zivilgesellschaftlichen Akteur_innen wahr.
In der Veranstaltung fragen wir gemeinsam nach den folgenreichen Lücken der Erinnerung und fehlenden Perspektiven im deutschen Diskurs, die durch den Krieg in der Ukraine sichtbar geworden sind. Wir schauen zurück auf die Wurzeln von vereinheitlichenden und abwertenden Zuschreibungen gegenüber „Osteuropäer*innen“, die auch heute spürbar nachwirken.
Wieso verfängt die fatale Wahrnehmung der Ukraine als „natürlicher Annex“ Russlands bei so vielen? Wie werden dadurch die Erfahrungen der Ukrainer*innen hier vor Ort beeinflusst? Welche Stellung haben die
mittelosteuropäischer Erfahrungen und Perspektiven im rassismuskritischen Diskurs? Wir diskutieren, welche Bedeutung diese Fragen für die kritische politische, historische und kulturelle Bildungsarbeit sowie gesellschaftliches Engagement heute haben.
Online Input
von Prof. Dr. Jannis Panagiotidis (Historiker und Migrationsforscher, wissenschaftlicher Leiter am Research Center for the History of Transformations an der Universität Wien):
Weiße Flecken im Osten: die Ukraine, Osteuropa und die Erinnerung
an Krieg und Rassismus
Gesprächsrunde mit:
Natalija Bock, Mitbegründerin des Ukrainischen Hauses und des
Ukrainischen Koordinationszentrums Dresden
Iryna Fingerova, Ärztin, Journalistin und Schriftstellerin, Mitbegründerin
des Plattform Dresden e.V.
Dr. Sebastian Ramisch-Paul, Osteuropa-Historiker und Forscher am
Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung (HAIT) in Dresden
Eine Veranstaltung von LAG pokuBi Sachsen e.V. in Kooperation mit Bündnis gegen Rassismus Sachsen und Plattform Dresden e.V.
Ausgeschlossen von der Veranstaltung sind Personen, die neonazistischen Parteien oder Organisationen angehören, Szene zuzuordnen bereits in Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische sonstige menschenverachtenden Äußerungen Erscheinung getreten sind. Die Veranstaltenden behalten sich vor, ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und diesen Personen den Zutritt zur verwehren sie dieser verweisen.