In zeitdiagnostischer Hinsicht lässt sich einerseits eine zunehmende Artikulation vielfältiger geschlechtlicher und sexueller ‚Identitäten‘ feststellen. Andererseits scheinen als traditionell geltende Männlichkeits- und Weiblichkeitsentwürfe wachsende Popularität zu genießen. Ist bisweilen von einer ‚Krise der Männlichkeit‘ die Rede, lässt sich jedoch auch argumentieren, dass der Prozess der Vergeschlechtlichung grundsätzlich als krisenhaft zu verstehen ist. Wie diese Entwicklungen und ihre Deutung wiederum in Zusammenhang mit Autoritarismus stehen, soll im Vortrag diskutiert werden.
Person:
Barbara Umrath ist Soziologin und lebt in Köln. In ihrer Dissertation hat sie die Auseinandersetzungen der Kritischen Theorie mit Geschlechterverhältnissen untersucht.